1 Technische Hinweise
Die
Farben der Legende der Grundkarte enthalten aus technischen Gründen keine Raster,
wie sie zur besseren Unterscheidung bei gedruckten Karten üblich sind. Damit
sind bei gegebener Anzahl der Legendeneinheiten nicht immer alle
Legendeneinheiten sicher unterscheidbar. Die differenzierten Legendeninhalte
können aber durch Klick in die betreffende Fläche angezeigt werden.
Die
abgegrenzten Flächen mit ihrer Legendenzuordnung stellen
Bodenformengesellschaften mit einem durchschnittlich Bodenformeninventar dar,
das bei einer konkreten Fläche in seinen Anteilen abweichen kann.
Die
Konturen der Flächen entsprechen in ihrem Generalisierungsgrad einer
Übersichtskarte. Bei Visualisierung mit verschiedenen Topographien kann es
deshalb je nach Zoomstufe zu mehr oder weniger großen Abweichungen, z. B. in
Bezug zu Gewässern kommen. Die Abb. 1 zeigt am Beispiel des topographischen
Elementes der Spree im Maßstab 1 : 50 000, dass die den Fluss begleitenden
Böden sich an der Topographie des größeren Übersichtsmaßstabes orientieren.
Auswertungen für größere Maßstabsbereiche sind deshalb aus fachlicher und
topographischer Sicht nicht ratsam. Die Darstellungen in der Karte entbinden
nicht von der Pflicht projektbezogener bodengeologischer Untersuchungen.
Abb.1: Darstellung der Übersichtskarte mit einer Topographie im Maßstab
1 : 50 000
Aus technischen
Gründen und wegen der Nutzung der Grundkarte in Verbindung mit verschiedenen
Topographien wurden die Konturen gewissermaßen unter Gewässern geschlossen, so
dass erst die Verschneidung mit einer Topographie die annähernde Flächengröße
einer Kontur ergibt. Damit wurden Zwickelflächen zwischen inhaltlichem und
topographischem Inhalt vermieden (s. Abb. 2 und 3).
Abb. 2: Darstellung der Bodenübersichtskarte mit einer
Topographie 1 : 300 000
Abb. 3: Darstellung der Bodenübersichtskarte ohne jegliche
Topographie (Markierung zeigt Flächenschluss unter der Topographie des Parsteiner See aus Abb. 2)
Bei dieser Karte
befindet sich oberhalb des Kartenbildes ein Buttom
mit ein Blitzzeichen. Aktiviert man diesen Buttom werden
Links innerhalb der Karte aktiv. Klickt man in eine der Flächen, wird der
Inhalt der jeweiligen Legendeneinheit angezeigt. Wiederum innerhalb dieses
Textes kann es blau markierte Links geben, die z. B. ein Bild des betreffenden
Bodens zeigen. Bei den grünen Punkten in der Karte werden zusätzlich
Bodenbeschreibungen dargestellt.
2 Ziel der Karte
Mit
der Karte wurde eine flächendeckende Bodenübersichtskarte des Landes
Brandenburg erstellt. Diese Karte liefert einen Überblick über die wesentlichen
Böden des Landes. Trotz des mittleren Maßstabes und der Aggregierung
der Inhalte ist sie i.d.R. detaillierter als Bodenübersichtskarten anderer
Länder.
Einerseits werden
Nutzerinteressen nach einer flächendeckenden Karte befriedigt, andererseits ist
der mittlere Maßstab für Kreis- und Landesaufgaben geeignet, bevor eine
flächendeckende Bodenkarte 1 : 50 000 für Brandenburg erstellt
ist. Die Karte ist digital. I. d. R. werden digitale Kartenwerke nicht nur in
dem ursprünglichen Zielmaßstab genutzt, sondern auch auf größere Maßstäbe
projiziert, solange ein Kartenwerk im größeren Maßstab fehlt. Deshalb gibt
diese Karte nicht nur eine Übersicht, sondern liefert bereits Grundlagen für
konkrete Aufgaben wie z. B. die Landes-, Bodenschutz- oder Raumplanung auf Kreis-
und Landesebene.
3 Grundlagen
Für
die Kartenerstellung wurden die alle zum Zeitpunkt der Erstellung
recherchierten und verfügbaren Quellen verwendet. Inhalt, Qualität und
Flächendeckungsgrad dieser sind sehr unterschiedlich und haben deshalb auch in sehr
verschiedenem Maße zum Entstehen der Karte beigetragen. Priorität hatten die
Aussagen jener Unterlagen, die eine hohe Auflösung auf Basis sehr detaillierter
Geländebefunde haben. Dazu zählen vor allem die Geologische Karte 1 : 25 000,
die digitale Bodenschätzung und die Forstliche Standortskartierung
1 : 10 000 sowie in Teilen großmaßstäbige
Moorkartierungen.
Trotzdem gibt es in
kleineren Anteilen Brandenburgs wenige Grundlagen für eine sichere
Interpretation, z. B. in Siedlungsgebieten oder Gebieten ehemaliger
Truppenübungsplätze. Das bedeutet, dass es nach den unten beschriebenen Regeln
für die Erstellung der Karte eine unterschiedliche Aussageverlässlichkeit der
Kartenangaben für die Flächen gibt. Geringe Genauigkeiten konnten im Rahmen
dieser Übersichtskartierung nur in Ausnahmefällen durch Geländeuntersuchungen
erhöht werden. Dies bleibt einer Kartierung im Maßstab 1 : 50 000 vorbehalten.
Laufende Geländebefunde während der Kartenerstellung dienten aber auch in Gebieten
mit fehlenden Unterlagen der Absicherung von Interpretationen und der
Legendenzuordnung. Neuere Geländebefunde, aufgenommen nach Regeln der
Bodenkundlichen Kartieranleitung, 5. Auflage, Hannover 2005, dienten generell
der Verifizierung bodenkundlicher Interpretationen
der Altunterlagen. Fehlende Aussagen wegen regional nicht vorhandener
Unterlagen wurden durch Analogieschlüsse ergänzt. Für die betreffenden Areale
wurden Kartengrundlagen in kleineren Maßstäben interpretiert. Die Mittelmaßstäbige Landwirtschaftliche Standorterkundung (weiter
MMK) wurde vorrangig zur inhaltlichen Charakterisierung herangezogen, weil sie
i. w. eine Ableitung aus bereits genannten Unterlagen mit sehr unterschiedlich
intensiven Geländeuntersuchungen war. Luftbilder und das ATKIS - Amtliches Topographisch-Kartographisches
Informationssystem - lieferten Hinweise zur aktuellen
anthropogenen Inanspruchnahme der Böden. Insbesondere der Bebauungstyp und der
Flächendeckungs-/Versiegelungsgrad lassen Schlussfolgerungen über die
Intensität der anthropogenen Überprägung zu. Das aktuelle digitale
Geländemodell für Brandenburg (DGM 25 und in Teilen DGM 5) wurde in den
verschiedenen Aufbereitungsformen bei der bodenkundlichen Interpretation der
Bodenausprägungen verwendet. Insbesondere liefert das Modell
Interpretationsansätze zu Arealen mit Bodenab- und -auftrag sowie möglichen
reliefbedingten Vernässungsbereichen.
4 Entstehung
Alle
kartographischen Unterlagen, teils als gedruckte Karten, teils als Manuskripte
oder als Zuarbeiten Dritter wurden in den Manuskripten berücksichtigt. Die
Auswertungen bzw. bodenkundlichen Interpretationen wurden entweder sofort in
digitalen oder analog erstellten Manuskripten festgehalten. Der Arbeitsmaßstab
1 : 25 000 bei den analogen Manuskripten entsprach in etwa auch
dem der digitalen Bearbeitung. Die Konturen wurden auf ihnen bereits für den
Zielmaßstab entworfen und berücksichtigen weitgehend den Endmaßstab. Mit der
Manuskripterstellung erfolgte eine auf die Einzelflächen bezogene inhaltliche
Kennzeichnung zur Identifikation von Kartiereinheiten. In Anlehnung an die
Bodenkundliche Kartieranleitung, 5. Auflage, Hannover 2005, wurden die Konturen
nach einheitlichen Kriterien abgegrenzt:
·
Bildung
möglichst homogener Kartiereinheiten auf der Grundlage der jeweils für das
Gebiet zur Verfügung stehenden Unterlagen;
·
Abgrenzung
heterogener Kartiereinheiten aus Darstellungsgründen;
·
Abgrenzung,
wenn Inhalt (Bodenformeninventar) und Struktur (Flächenanteile der Bodenformen
und/oder ihr Verteilungsmuster) der Bodendecke von benachbarten Flächen
unterscheidbar sind.
Die Konturen wurden
für den Endmaßstab entworfen, was eine entsprechende Generalisierung und Flächenaggregierung gegenüber großmaßstäbigen
Unterlagen zur Folge hatte. Nachdem die digitalen Konturen für die
Kartiereinheiten (Einzelflächen) vorlagen, wurden diese inhaltlich beurteilt
und über mehrere Schritte Legendeneinheiten zugeordnet (s. u.).
Um zu einer
landesweiten Legende zu gelangen, wurde eine Schlüsselliste zur Codierung von
blattschnittsfreien Generallegendeneinheiten entwickelt. Letztere stellen
inhaltliche Zusammenfassungen nach feststehenden, vergleichbaren und
ergänzbaren Kriterien dar (erweiterbares Zuordnungsregelwerk). Dieses unten
näher erläuterte Regelwerk liefert in einem für diesen Zweck 5-stufigen
Arbeitsgang im Ergebnis Einzelflächenzuordnungen zu Generallegendeneinheiten.
Die nach fachlichen Kriterien entstandene Anzahl von landesweit vergleichbaren
Generallegendeneinheiten ist für eine landesweite Legende noch zu differenziert
und muss auf eine überschaubare Anzahl von Legendeneinheiten weiter
zusammengefasst werden. Der 5-stufige Arbeitsprozess je Kartiereinheit
(Einzelfläche) liefert eine aus 5 Ziffern zusammengesetzte
Generallegendennummer, die die Grundlage für die weitere Zusammenfassung und
Bildung von endgültigen Legendeneinheiten bildet. Da dieses Zuordnungssystem
offen ist, braucht bei der Beurteilung der Einzelfläche nicht darauf geachtet
werden, ob eine bestimmte Kombination aus den 5 Ziffern bereits existiert.
Folgende Schritte der Zuordnung zu einer Generellegendeneinheit
und anschließend zu endgültigen Einheit der Landeslegende werden durchgeführt:
1. Schritt: Zuordnung nach der
flächenhaft dominierenden und eventuell vorhandenen subdominierenden
Substratgenese innerhalb einer Kartiereinheit.
2. Schritt: Zuordnung nach
einer flächenhaft dominierenden und eventuell vorhandenen subdominierenden
Bodenartenschichtung.
3. Schritt: Zuordnung nach
einer flächenhaft dominierenden und eventuell vorhandenen subdominierenden
Pedogenese.
4. Schritt: Zuordnung nach
einem dominierenden und subdominierenden ergänzenden
Substratmerkmal (egänzend zu Schritt 2).
5. Schritt: Zuordnung nach
einer untergeordneten oder flächenhaft begleitenden Pedogenese
(geringe Intensität wie Varietätenmerkmal oder sehr
geringer Flächenanteil, ergänzend zu Schritt 4).
6. Schritt: Zusammenfassung der
Generallegendeneinheiten (Ergebnis Schritt 1 - 5) nach der stärksten
Ähnlichkeit zur Landeslegende.
Die
Generallegendeneinheit (Schritt 1 – 5) fasst die wesentlichen Merkmale einer Bodenformengesellschaft
aus einer Kartiereinheit zusammen. Sie wurden zu den Einheiten der
Landeslegende zusammengefasst. Die hohe Anzahl von mehreren Tausend
Generallegendeneinheiten in den Manuskripten ist durch die hohe Diversität der natürlichen Verhältnisse und durch das
Regelwerk bedingt, welches versucht, Unterschiede in der Bodendecke zu
berücksichtigen. Für die Landeslegende einer Übersichtskarte ist diese Anzahl
zu hoch und wurde durch den 6. Schritt (s.o.)
reduziert.
5 Verwendete Kurzzeichen und ihre
Bedeutung in der Legende
Die boden- und substratsystematischen Einheiten und
ihre Kurzzeichen werden entsprechend den Regeln der Bodenkundlichen Kartieranleitung,
5. Auflage, Hannover 2005 (weiter als KA 5) bzw. der Systematik der Böden und
der bodenbildenden Substrate, Mitteilgn.
Dtsch. Bodenkdl. Gesellsch.,
Bd. 86, 1998 (weiter als Bd. 86) verwendet. Die Abb. 4 zeigt ein Beispiel für
die Kombination von Kurzzeichen zur Kennzeichnung von Flächenbodenformen in
der Legende.
(Alternative
Angaben in den Flächenbeschreibungen sind durch Komma getrennt.)
5.1 für das Merkmal Substratgenese:
a- -
Flug... (äolisch)
f- -
Fluvi... (fluvilimnogen)
fu- -
Urstromtal...(fluviatil in pleistozänen
Tälern)
fo- -
Auen... (fluviatil in Auen)
g- - Moränen... (glazigen)
og- -
organogen
oj- -
Kipp... (gekippt)
os- -
Spül... (verspült)
p- -
Kryo... (periglaziär)
pas- -
Abspül... (deluvial)
u- - Hang... (natürlich umgelagert)
5.2 für die Gesamtbodenart, einschl. Carbonat- und Kohlegehalt:
Sande:
s -
Sand
es -
Carbonatsand (2 - < 75 M.-% CaCO3)
(x)s -
Kohle führender Sand (0,5 - < 2 M.-% Corg)
xs -
Kohlesand (2 - < 15 M.-% Corg)
sx -
Sandkohle ( ≥ 30 M.-% Corg)
(k)s -
Kies führender Sand (2 - < 25 Vol.-% Grobbodenart Kies)
(l)s -
Lehm führender Sand (2 - < 25 Vol.-% Lehmbrocken)
[(k)l]s - Sand mit Kies führendem Lehm (2 - < 25 Vol.-% Kies führende
Lehmbrocken)
(z)s -
Grus führender Sand (2 - < 25 Vol.-% Grobbodenart Grus)
(n,z)s - Schutt und Grus führender Sand (2 - < 25
Vol.-% Grobbodenarten Schutt und Grus)
(z,n)s - Grus und Schutt führender Sand (2 - < 25
Vol.-% Grobbodenarten Grus und Schutt)
Lehm- und Schluffsande:
ls - Lehmsand
els - Carbonatlehmsand (2 - < 75 M.-% CaCO3)
(x)ls - Kohle führender Lehmsand (0,5 - < 2 M.-%
Corg)
(s)l -
Sand führender Lehm (2 - < 25 Vol.-% Sandlinsen, -nester)
eus -
Carbonatschluffsand (2 - < 75 M.-% CaCO3)
Lehme:
l -
Lehm
el -
Carbonatlehm (2 - < 75 M.-% CaCO3)
(u)l -
Schluff führender Lehm (2 - < 25 Vol.-% Schluffbrocken)
(t)l -
Ton führender Lehm (2 - < 25 Vol.-% Tonbrocken)
(k)l -
Kies führender Lehm (2 - < 25 Vol.-% Grobbodenart Kies)
sö
- Sandlöss (20 - < 50 M.-%
Sandanteil, in Verbindung mit sö wurde auf die Angabe
des
Bodenausgangsgesteins Los Sandlöss wegen der
gleichen Bedeutung verzichtet)
Schluffe:
u -
Schluff
eu -
Carbonatschluff (2 - < 75 M.-% CaCO3)
(x)u -
Kohle führender Schluff (0,5 - < 2 M.-% Corg)
Ton:
t -
Ton
Schutt:
n -
Schutt (³ 75 Vol.-% Grobbodenart Schutt)
Sondersubstrate:
Hn - Niedermoortorf
(³ 30 M.-% OBS)
ü ersetzen
eHn -
Carbonatniedermoortorf (2 - < 75 M.-% CaCO3) ï wegen der
Fm - Mineralmudde (5 - < 30
M.-% OBS)
ý fehlenden
Fmk - Kalkmudde (5 -
< 30 M.-% OBS)
ï Ansprache-
Fh - Organomudde (³ 30 M.-% OBS) ï möglichkeit
Mw - Wiesenmerge
ï die Gesamt-
Yn - anthropogenes
Festgestein
þ bodenart
5.3 für Bodenausgangsgesteine:
(b) -
Beckenablagerungen, glazilimnisch
(Lf) - Auen-/Flusslehm (für alle bindigen Bildungen)
(Lg) - Geschiebelehm
(Lp) - Deck-/Geschiebedecklehm
(Mg) -
Geschiebemergel
(Sf) - Auen-/Flusssand
(Sgf) - Schmelzwassersand
(Slo) - Lösssand
(Sp) - Deck-/Geschiebedecksand
(Ya) - Asche (i. d. R.
Braunkohlenkraftwerksasche)
(Yb) -
Bauschutt
(Yi) - Industriemüll
(Yü) - Müll
5.4 für Flächenanteilsklassen
Stufe |
Flächenanteil (%) |
Bezeichnung |
1 |
< 10 |
selten |
2 |
10 - < 30 |
gering verbreitet |
3.1 |
30 - < 50 |
verbreitet |
3.2 |
50 - < 70 |
überwiegend |
4.1 |
70 - < 90 |
vorherrschend |
4.2 |
³ 90 |
fast ausschließlich |
6 (Flächen-)Bodenformen in der
Legende
Bodenformen sind die
Kombination von bodensystematischer und substratsystematischer Einheit. Zur
Vereinfachung der Legende wurden gewisse Zusammenfassungen bei den Kurzzeichen und
Begriffen von Bodenformen vorgenommen, die zu einer Legendeneinheit gehören.
Sie werden im Folgenden erläutert.
6.1 Bodensystematische Einheiten
Handelt es sich bei der Angabe dieser Einheiten um
eine durch Komma getrennte Aufzählung (s. Abb. 4), ist die Erstangabe die
dominierende. Bei einzelnen Flächen einer Legendeneinheit kann es möglich sein,
dass eine bodensystematische Einheit in dieser Aufzählung nicht vertreten ist.
Diese Form der Aufzählung wurde wie bei den substratsystematischen Einheiten gewählt,
um in den Legendeneinheiten Wiederholungen bei der Aufzählung von Bodenformen
weitgehend zu vermeiden.
Die Begriffe, die sich
aus den Kurzzeichen ergeben, werden teilweise sprachlich zusammengefasst.
Generell werden Aufzählungen mehrerer bodensystematischer Einheiten, die sich
nur auf dem Varietätenniveau unterscheiden,
sprachlich verknüpft, z. B.: BB, lBB: ... = Braunerde, z. T. lessiviert
aus ...
6.2 Substratsystematische
Einheiten
Überwiegend
wurde in den Legendeneinheiten das Niveau des Substrattyps in den
Flächenbodenformen verwendet. Innerhalb eines Tiefenbereiches können mehrere
Substratarten durch Komma getrennt aufgeführt sein (z. B. .../g-el,p-l(Mg)//...). Die Zweitangabe ist dann dominierend.
Gleichermaßen wird auch mit Teilangaben zu Bodenarten oder
Bodenausgangsgesteinen verfahren (z. B. .../p-ls,l(Mg)//...
oder oj-(z)es(Yb,Sp)/...).
Im Beispiel der Abb. 4 sind zwei liegende Substratarten angegeben. Diese Flächenbodenform
steht für i. d. R. mindestens 3-schichtige Abfolgen, die zur Bildung von
substratsystematischen Einheiten auf dem Niveau des Typs auf zwei Substratarten
in der Abfolge beschränkt sind. Je nach Mächtigkeit der 2. Substratart wird in
der substratsystematischen Einheit entweder das 2. oder 3. Substrat in der
realen Abfolge für die typisierte Kennzeichnung verwendet. Die Abbildung 4
zeigt somit eigentlich 2 Substrattypen, die nur durch eine unterschiedliche
Mächtigkeit der Substratart „p-l(Mg)“ in den realen Abfolgen hervorgerufen
werden. Ist dieses Substrat geringmächtig, wird die in der Abfolge und im
Ansprachebereich bis 12 dm unter Flur dominierende mächtigere Substratart „g-els(Mg)“ angegeben. Beide Alternativen werden deshalb
durch Komma getrennt dargestellt. Einzelne Flächen einer Legendeneinheit in
der Karte können aber auch nur eine der Alternativen besitzen.
Die Begriffe für periglaziäre Substratarten werden entsprechend der Regel
nach KA 5, S. 291 ohne Angabe der Kennsilbe Kryo...
(Substratgenese „p“) aufgeführt.
Aufgrund der
besonderen Verhältnisse in Brandenburg wird auf dem Substrattypenniveau beim
Teilmerkmal Substratgenese zur Differenzierung der Substratgenesegruppe „f“ fluvilimnogen die Untergruppe „fo“
Auen ... und „fu“ Urstromtal... sowie bei der Substratgenesegruppe
„p“ periglaziär die Untergruppe „pas“
deluvial gesondert herausgestellt. Vergleichbar dazu
wird in der Bodenartenhauptgruppe „s“ Sand die Gruppe „ls“
Lehmsand und „us“ Schluffsand
hervorgehoben. Die begriffliche Umsetzung der Kurzzeichen auf dem verwendeten
Niveau erfolgte teilweise mit dem Ziel, möglichst zusammenfassende Begriffe zu
bilden. Diese leiten sich jedoch stets aus der Kombination verwendeter
Kurzzeichen ab, z. B.:
p-s(Sp)/f-s(Sf) = (Kryo-)Sand über Urstromtalsand
(das liegende Substrat
Urstromtalsand ergibt sich als weichsel- bis spätweichselzeitliches Sediment gegenüber
holozänem Flusssand aus der periglaziären
Überprägung des hangenden Substrates. Auf die begriffliche Umsetzung des
Kurzzeichens für das Bodenausgangsgestein kann bei diesem Substrat verzichtet
werden, da es keinen zusätzlichen bodenkundlich
relevanten Informationsgewinn beinhaltet).
In
Einzelfällen werden trotz vollständiger Kombination von Kurzzeichen eines
Substrates die Begriffe nur mit Hilfe des Bodenausgangsgesteins gebildet, da
dieses einen hinreichend zusammenfassenden Begriff liefern kann, z. B.:
p-s(Sp)/f-s(Sgf)= (Kryo-)Sand über Schmelzwassersand
(beim
liegenden Substrat ersetzt der Gesteinsbegriff „Schmelzwassersand“ den nach KA
5 geregelten Begriff „Fluvisand aus
Schmelzwassersand“).
6.3 (Flächen-)Bodenformen
Die Bodenform als
Kombination von boden- und substratsystematischer Einheit wurde als Kurzzeichen
und Begriff nach den Regeln der KA 5 bzw. des Bd. 86 gebildet. Häufig
unterscheiden sich die Bodenformen entweder durch unterschiedliche Substrattypen
bei gleicher bodensystematischer Einheit oder durch unterschiedliche
bodensystematische Einheiten bei gleicher substratsystematischer Einheit (s.
Abb. 4). Zur Vereinfachung bzw. Reduzierung der Begriffe wurden diese Fälle
unter Berücksichtigung der Flächenanteilsklassen sprachlich verknüpft, wie das
folgende Beispiel aus einer Legendeneinheit demonstriert:
überwiegend
Braunerden, z. T. lessiviert und verbreitet
Fahlerde-Braunerden und
Braunerde-Fahlerden aus Sand über Lehm, z. T.
Moränencarbonatlehmsand.
BB, lBB:
p-s(Sp)/g-els,p-l(Mg)[3.2]; LF-BB, BB-LF: p-s(Sp)/g-els,p-l(Mg)[3.1]
In diesem Beispiel
werden sprachlich die bodensystematischen Einheiten der beiden Bodenformen mit
der Verbreitung und erst zuletzt gemeinsam mit der substratsystematischen
Einheit verknüpft, weil diese in den Bodenformen gleich ist. Aufgrund der
Bedeutung der Lehmsande in Brandenburg wird das Niveau des Substrattyps bei der
Gesamtbodenart des betreffenden Substrates unterschritten.
Die Kurzzeichen
enthalten gegenüber dem Text einer Legendeneinheit „seltene“
Flächenbodenformen, die mit der Anteilsklasse „[1]“ (< 10 Flächen-%)
symbolisiert werden. Bei besonderer Bedeutung werden sie auch im Text
berücksichtigt.
6.4 verwendete Kurzzeichen und
ihre Bedeutung in den Profilen
Die Kurzzeichen für
Horizontsymbole, Bodenartenuntergruppen, Skelett-, Humus- und
Carbonatgehaltsklassen sowie zur Einstufung der Bodenreaktion entsprechen den
Einteilungen der KA 5. Andere Kurzzeichen sind oben erläutert.
Dezernat Bodengeologie
Landesamt für Bergbau,
Geologie und Rohstoffe
Inselstraße 26
03046 Cottbus
Tel. (0355) 48640-151
Quellen:
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W. (1996): Erläuterungen zu den anthropogenen Bodeneinheiten der BÜK 200, Blatt
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